Sonntag, 27. März 2016

Duke Ellington Orchestra Count Basie Orchestra- First Time!

Duke Ellington Orchestra Count Basie Orchestra- First Time!

The count meets the duke


CBS 4505091


Frohe Ostern! Ach du dickes Ei erschallt es aus der Hörmuschel alsbald die ersten Töne sich Bann brechen. The count meets the duke heißt der Untertitel der Platte und verspricht nicht zu viel. Wenn man eine Platte hören will um die Fastenzeit zu beenden und die Auferstehung unseres lieben Jesus Christus gebührend zu feiern, dann sollte man bei Sol-Ei, Eierlikör und Lammrücken diese Scheibe auflegen. Sie blässt die Ohren frei und holt dich raus aus deiner Fastenlethargie.
Ja, tatsächlich haben diese beide großen BigBand-Leader diese Platte zusammen mit ihren Kapellen eingespielt. Das schöne dabei ist, dass es nicht eine dieser Battle-Scheiben ist, wie sie zu jener Zeit en vogue waren und eher ein sportliches Schauspiel waren. Nein, hier spielen zwei große BigBands zusammen und versuchen einfach gute Musik zu produzieren. Count und Duke versuchen also nicht sich gegenseitig an die Wand zu spielen; das ist sehr vorbildlich und tut der Sache gut. Der Sound ist durch die Anzahl der vielen Musiker, es gibt allein 14 Solisten, sehr fett. Die beiden Orchester geben zusammen einige ihrer größten Hits Preis. Die Scheibe ist ursprünglich 1962 auf Columbia erschienen. Die vorliegende Platte ist ein sehr gut klingendes, remastertes Reissue aus dem Jahre 1987. Man kann die Platte unter Umständen für 1€ auf dem Flohmarkt in Torfmoorholm finden, ansonsten gibt es sie beim Fachhändler für rund 10€. Tolle BigBand Scheibe der alten Schule.




Freitag, 18. März 2016

Chet Baker- if it could happen to you

Chet Baker- if it could happen to you


Jazz Wax Records JWR4513



Ich habe gerade draußen vor der Tür gestanden, genüsslich eine Zigarette geraucht und dabei dem Vogelgezwischter gelauscht welches den Garten aus jedem Winkel unüberhörbar durchflutete. Ja, der Frühling ist nah. Passend zum aufbegehren des Frühlings habe ich Chet Bakers "if it could happen to you" herausgesucht. Dies ist eine schöne, romantische und meiner Empfindung nach auch eine sehr frühlingshafte Platte. Es ist eine Platte, die zu einer Reihe Platten gehört, auf denen Chet Baker nicht nur Trompete spielt sonder auch singt, deshalb auch der Zusatztitel der Platte: "Chet Baker sings". Die erste Chet Baker sings Platte erschien 1954 unter selbigen Titel, dies ist quasi die Fortsetzung von 1958. Unter den Vocal Platten im Jazz gehört diese und der Vorgänger zu den absoluten Klassikern. Chet Baker ist nicht nur ein toller Trompeter sondern auch ein wunderbarer Sänger. Er hat vielleicht nicht die Möglichkeit in allen Tonlagen zu singen und er hat mit Sicherheit nicht das Messerscharfe Timing und eine Phrasierung wie Frank Sinatra aber seine Stimme hat einen ganz eigenen, weichen Charakter, den diese Platte zum Klassiker macht. Es gibt auf der Platte keinen Füllsong; alles ist sehr homogen und durch die Mitarbeit von Kenny Drew, George Morrow, Sam Jones, Philly Joe Jones  und Dannie Richmond sehr ausgefeilt und virtuos eingespielt. Chet Baker ist durch sein Können aber auch durch seinen selbstzerstörerischen Lebenswandel eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Jazz. Diese Platte ist zu der Hochzeit seiner Heroinabhängigkeit entstanden und da sagt dann noch einer: Drugs don`t work. Trotzdem sollte man besser die Finger davon lassen. Absolute Kaufempfehlung wie alle Gesangsplatten von Chet Baker. Diese Platte ist ein OK klingendes Reissue aus dem Jahre 2015, Es hat etwa 15€ gekostet, besser wäre natürlich ein Original, aber das muss man auch bezahlen können.


Mittwoch, 16. März 2016

The Blues in Modern Jazz V.A.

The Blues in Modern Jazz V.A.


Atlantic 1337



The Blues in Modern Jazz ist ein Sampler und ist ursprünglich 1965 erschienen. Ich habe die zweite Ausgabe, sie ist 1969 erschienen. Die erste Ausgabe war noch eine reine Monopressung, meine ist immer noch eine Monopressung die allerdings durch ein besonderes Verfahren den Stereo Effekt simulieren soll. Auf der Platte steht denn auch: Electronically Re-Recorded to simulate Stereo. Ohne lange herum zu kaspern kann man sagen, dass die Platte einen tollen Sound hat. Dieser Sampler ist, so wie der Titel schon verspricht, mit sehr blueslastigen Jazz- Songs ausgestattet. Es ist eine sehr ausgewogene Mischung, die durch die illustre Schar an bekannten Musikern und Bands zusätzlich an Reiz gewinnt. Dizzy Gillespie, Lennie Tristano, Art Blakey, Charles Mingus, Milt Jackson, Ray Charles, Jimmy Guiffre und das Modern Jazz Quartet sind auf dem Sampler, in einer wirklich gut zusammengestellten Auswahl, mit von der Partie. Eigentlich ist das Line-Up fast das Beste was das sehr Blues-, Rock- und Soullastige Atlantic Label an Jazzern aufzubieten hatte. Es ist eigentlich nicht nötig einen Song besonders hervozuheben; die Songs greifen schön ineinander und zum Glück hat Atlantic darauf verzichtet "B-Ware", wie es auf vielen Samplern schon passiert ist, ins Rennen zu schicken. Das ist wirklich Premier League und eine klare Kaufempfehlung. Dieser Sampler gehört zu meinen lieblings Top-10 Samplern. Ich habe diese Platte zwar auf dem Dorfflohmarkt in Torfmoorholm für einen oder zwei € erstanden, dies war aber pures Glück: In der Regel ist sie dort nicht zu finden sondern eher beim Händler für 15-20€.








Freitag, 11. März 2016

Thelonious Monk- Thelonious Monk plays Duke Ellington

Thelonious Monk- Thelonious Monk plays Duke Ellington


Original Jazz Classics OJC-024 RLP201



Thelonious Monk plays Duke Ellington ist 1956 auf Riverside Records erschienen. Thelonious Monk ist ja schon so was wie ein Genie. Man hört nur einen Schnipsel seiner Musik und man weiß sofort dass nur er am Piano sitzen kann und sonst keiner. Seiner Spielweise wohnt etwas kindliches, spitzbübisches inne ohne dabei an  Komplexität und Spontanität einzubüßen. Vieles hört sich im ersten Moment sehr schräg an, doch kriegt er immer die Kurve. Er ist aufgrund seines Wiedererkennungswertes auf einer Stufe mit Miles Davis und Charlie Mingus. Das ist ganz große Kunst. Natürlich ist er auch gefangen in seinem prägnanten Stil, sodass es mitunter anstrengend ist, mehrere seiner Scheiben am Stück zu hören; doch das soll man auch nicht: es geht hier nämlich ums Genießen. Das ist eine Platte die man einmal im Monat auflegt, sich dabei vor den Karmin setzt, ein Gläschen Chateau Lafite-Rothschild Jahrgang 2010 einschenkt und der Raucher sich eine Cohiba anzündet bzw. der Nichtraucher sich ein Stück Rohmilchkäse aus den Vogesen gönnt. Dann heißt es nur noch Augen schließen und genießen. Dies ist neben Monk`s Dream meine Lieblingsscheibe von ihm. Er wird auf der Platte nur von Oscar Pettiford am Bass und Clark Terry an den Drums begleitet. Neben vielen Klassikern auf dem Album, ist die Version von "Caravan" für mich immer noch ungeschlagen. Der romantische Touch der Ellington-Kompositionen bleibt erhalten und bekommt durch das Spiel von Thelonious Monk seine spezielle Würze. Insgesamt ist es eine unaufdringliche, sehr gefällige Platte ohne dabei langweilig zu werden. Die vorliegende Platte ist ein gut klingendes Reissue von 2010, Kosten ca.15€. Ich hatte mal eine frühere Pressung von Fantasy Records in meinem Besitz, diese musst ich allerdings im Zuge von Restitutionsforderungen seitens meines Bruders zurückgeben; ich habe mit der vorliegenden Pressung allerdings einen adäquaten Ersatz gefunden. Absolute Kaufempfehlung. 10 von 10 Sternen. 


Mittwoch, 9. März 2016

Art Pepper- Gettin`Together

Art Pepper- Gettin`Together


Contemporary Records GXC 3103


Gettin`Together ist 1960 erschienen, ein Jahr nach "Kind of Blue" von Miles Davis. Warum ich dies erwähne? Weil auf dieser Scheibe exakt die gleiche glorreiche Rhythm Section wie auf Miles Davis Meisterwerk ein Stelldichein gibt: Paul Chambers am Bass, Wynton Kelly am Piano und Jimmy Cobb an den Drums. Es ist allerdings kein Cool Jazz auf dieser Platte zu hören sondern HardBop, der allerdings, dank der Rythm Section, sehr smooth ausfällt. Dass Art Pepper diese drei Mitmusiker für die Platte gewinnen konnte, zeigt sein Stellenwert in der damaligen Jazzszene. Das sollte angemerkt werden, denn Art Pepper gehört zu einem der ganz Großen Jazzsaxophonisten und wird meines Erachtens unterbewertet. Ihm ist zwar nie der ganz große Wurf gelungen aber er hat ein paar sehr schöne Platten in seinem bewegten Leben herausgebracht, die absolut zu meinen Favourites zählen. Gettin`Together ist wie gesagt sehr smooth eingespielt, es gibt keine ausartenden Soli, alles ist sehr stimmig und sehr präzise eingespielt. Jeder Musiker spielt im Bereich seiner (großen) Möglichkeiten und verzichtet auf jegliche geschmacklose Improvisation. Das ist perfektes Teamplay wie man es sich häufiger Wünscht. Die vorliegende Platte ist ein sehr gut klingendes Reissue aus den Anfang 80er Jahren und hat ein nettes Cover aus schön dicker Pappe wie es nur die alten Pressungen haben. Kaufempfehlung! Keine Platte die man auf dem Torfmoorholmer Dorfflohmarkt findet sondern eher für einen Preis ab 20€ bei einem gut sortierten Fachhändler.


Dienstag, 8. März 2016

McCoy Tyner– Nights Of Ballads & Blues

McCoy Tyner- Nights of Ballads & Blues


Analog Productions‎– AIPJ 39 (Impulse Reissue)


Als nächstes Stelle ich "Nights of Ballads & Blues" von McCoy Tyner vor. Diese Platte würde sich bei einem gemütlichen Jazzabend fast nahtlos an die, im vorherigen Post, vorgestellte Platte von Nina Simone einreihen. Die Instrumentierung ist dieselbe, lediglich der Gesang fehlt; naja, ist ja eigentlich nicht ganz unbedeutend. Insgesamt ist auch hier der Sound Meister des Vabanquespiels und bietet allerlei Spielraum für berauschende Gedankenwelten mit Feinsinn. Die Triebfeder des Pianos geriert sich anmaßend aber doch dankbar in den Fluten der Improvisation und bietet dem Trommelfell eine angenehme Stimulation. Wir reden hier nicht über eine neue Reise zum Mittelpunkt der Erde, nein das verlangt ja auch keiner, aber wir reden hier über ein Kleinod dem man Beachten schenken kann ohne dabei in die Venusfalle des Jazz zu geraten. Es ist ein Machwerk gestrickt aus einfachen Zutaten, die sich erst durch Wohldosierung zu einem Geschmacksmonster pittoresker Jazzkunst vermählen. Zurück zu den harten, unverrückbaren Fakten: die Platte ist erstmalig 1963 auf Impulse Records erschienen, der Stil kann als Soul-Jazz betrachtet werden. McCoy Tyner ist bei diesem Machwerk noch nicht der perfekte akademische Pianist wie auf seinen späteren Alben sondern "nur" ein sehr guter Handwerker mit einem sehr souligen Händchen. An den Drums sitzt Lex Humphries, einer meiner Lieblingsdrummer und am Bass Steve Davies. Ich habe ein sehr, sehr hochwertiges Reissue von Analog Productions aus dem Jahre 2011, dass einen super, super Sound hat und leider auch super, super, super teuer war. Ist eine meiner Lieblingsplatten und ist nicht auf dem Dorfflohmarkt in Torfmoorholm zu finden.



Samstag, 5. März 2016

Nina Simone ‎– Nina Simone

Nina Simone ‎– Nina Simone

International Polydor Production ‎– 623 214

Diese Platte von Nina Simone war ihr Erstlingswerk und ist ursprünglich unter dem Namen "Little Girl Blue" 1958 auf Bethlehem Records erschienen. Diese Version ist 1966 mit verändertem Cover Titel und Songreihenfolge auf Polydor erschienen. Merkwürdig ist eben, dass sowohl der Titel als auch die Songreihenfolge geändert wurde. Diese Scheibe gehört sicherlich zu meinen Top 20 Jazzplatten. Man kann hier einige Superlativen anbringen, ich beschränk mich darauf nur kurz den Stil zu beschreiben der hier zu hören ist: 
Nina Simone ist ja bekanntlich Sängerin und Pianistin insofern ist es nicht verwunderlich, dass Sie beide Fähigkeiten auf dieser Platte brilliant unter einen Hut bringt. Sie wird von einem Bass und einem Schlagzeug begleitet, beide Instrumente fügen sich wundervoll hintergründig in die Klanglandschaft ein. Die Songs sind allesamt schnörkellos eingespielt. Der Grundsound ist sehr bluesig, die Stimme von Nina Simone hat sehr viel Soul und die Orchestrierung jazzig. Das schöne an dieser Platte ist die Reduzierung auf das Wesentliche in Kombination mit dieser einzigartigen Stimme und der tollen Aufnahmequalität. Neben dem Überhit "My baby just cares for me" sind noch weitere Klassiker vorhanden. Sage ich eher selten: Diese Platte ist ein absolutes Must Have . Auf dem Dorfflohmarkt in Torfmoorholm mit etwas Geduld für 1€ zu bekommen, ansonsten für 15-30€ beim Fachhändler zu ergattern. Man sollte möglichst keine Pressung kaufen, die nach 1970 herausgekommen ist, denn die jüngeren Pressungen haben eine merklich schlechtere Tonqualität.



Donnerstag, 3. März 2016

Klaus Doldinger- Doldinger in Süd Amerika

Klaus Doldinger- Doldinger in Süd Amerika 

Philips Twen Serie 843728 PY


Und exotisch gehts weiter mit teutonisch angehauchten Südamerikatraditionals, eingespielt 1965 von der deutschen Jazz-Koryphäe Klaus Doldinger zusammen mit Attila Zoller, Ingfried Hoffmann, Peter Trunk und Cees See. Wenn man den Titel liest erwartet man eher BossaNova Standards und vielleicht noch karibisch angehauchte Songs, serviert bekommt man aber verjazzte Traditionals aus Peru und Argentinien vielleicht auch Chile. Das ist schon ganz schön gewagt und klappt auch nur mit Nichten. Das beste vorweg: die Platte hat einen schön rauchigen Sound. Insgesamt ein Machwerk ohne besondere Highlights aber auch nicht nervig. Hört sich langweilig an ist sie auch, kann aber fast immer als nettes Hintergrundgeplätscher abgespielt werden. Eine der etwas besseren Platten aus Klaus Doldingers umfangreichem Oeuvre. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Kann man kaufen oder auch nicht, spielt eigentlich keine Rolle. Auf dem Dorfflohmarkt in Torfmoorholm für 2€ oder beim Händler für 15-20€ zu bekommen.




Mittwoch, 2. März 2016

Tatsuya Takahashi & the Tokyo Union- Scandinavian Suite (composed by Bingo Miki)

Tatsuya Takahashi & the Tokyo Union- Scandinavian Suite 

(composed by Bingo Miki)

three blind mice records, TBM(P)-1005

Sayonara, Skandinavisch gehts weiter, allerdings nur auf dem Papier, denn diese Scheibe hat rein gar nichts mit Skandinavien bzw. Wikingern oder Smörebröd zu tun (selbst das geheimnisvolle Cover beinhaltet eher alpenländische Motive neben den erotischen Körperteilen einer Geisha).  Die Platte trägt ganz klar die Handschrift von dem berühmten Japanischen Komponisten Bingo Miki, eine Art Nippon Quincy Jones, der alle Songs auf diesem Masterpiece komponiert hat. Die Musiker haben noch in den Kinderschuhen steckend ihre Samuraischwerter beiseite gelegt und gegen BigBand Rüstzeug eingetauscht. Die Bläser haben einen tollen Sound, der hervorgerufen wird durch die tausendfach gefalteten Bleche ihrer Instrumente. Die Aufnahmequalität und die Abmischung ist wirklich sehr gut. Das hat wenig mit Kamikaze zu tun, und da ist die Platte dann doch sehr skandinavisch, denn sie ist recht kontrolliert. Insgesamt ist die Platte biederer als das Cover vermuten lässt, aber man ist doch recht verwundert wie gut Japaner Jazz können. Der Bandleader Tatsuya Takahashi& the Tokyo Union spielen ihren Stiefel ziemlich solide runter. Es ist guter zeitgenösischer BigBand Jazz mit einer Prise Funk. Speziell die Songs Children at play und Midnight Sunrise ragen heraus. Das Gesamtpaket ist aber doch recht exotisch. Meine erste Japanische Platte, hiervor gibt es von mir den Kotau. Mit ganz viel Glück gibt es die Scheibe im schönen Gatefold Look für 1€ auf dem Dorfflohmarkt in Torfmoorholm ansonsten für 20-30€ beim Fachhändler.


Dienstag, 1. März 2016

Arild Andersen Shimri

Arild Andersen Shimri (ECM 1082)


Ich hab heute mal Lust auf was skandinavisches. In dieser Hinsicht sieht es allerdings ziemlich spärlich aus, da bleibt mir kaum eine Wahl und poste mal Shimri von Arild Andersen. Eigentlich ist ja momentan Fastenzeit, also eine Zeit in der man innere Einkehr finden soll und sich in Verzicht üben soll. Die Platte vereint beides: den Verzicht mir keine Platte zu kaufen und über das Hören dieser Platte innere Einkehr zu finden. Wer es noch nicht wusste: Es gehört zu meinem naturell die Dinge schön zu reden gemäß dem Motto  Hoffnung suchen, nichts hoffnungslos finden. Zurück zur Platte: die Platte ist schon des Covers wegen eine Herbstplatte oder eben eine Norwegen Platte, weil in Norwegen das ganze Jahr über mindestens Herbst ist. Zu manch einem eisigen Wintertag passt sie aber auch. Das Cover zeigt auch welche Musik den Hörer erwartet: es ist die unterkühlte Norwegische Seele die zu hören ist, hier ist kein Blues oder Funk zu finden sondern virtuoser zeitgenössischer Akademikerjazz, ein bisschen sphärische Ambientmusik ein bisschen modal Jazz. Kein Song sticht wirklich hervor gleichwohl wird eine besondere, getragene Atmosphäre geschaffen, die das Ohr in manch einem Moment schmeichelt. Die Platte ist 1977 auf ECM erschienen, es ist auch die typisch sterile ECM Aufnahmequalität vorhanden, die man entweder liebt oder hasst; ich hasse sie eher, hier passt sie ganz gut. Neben Arild Andersen sind drei weitere Matrosen an Bord des Wikingerschiffes namens Shimri. Kein Meisterwerk aber ein nettes etwas. Auf dem Dorfflohmarkt in Torfmoorholm zu finden für 1€ oder beim Händler für 20€.